Auf der altehrwürdigen Bosbaan, wo bereits seit 1886 regattiert wird, startet die 24 Jährige Ronja Schütte im weiblichen Flaggschiff dem Achter. Die Ruderin vom Essen Werdener Ruder-Club hat sich mit ihren Mannschaftskolleginnen mit weiteren zehn Nationen in dieser Entscheidung auseinander zu setzen. Oberstes Ziel für die Vizeeuropameisterin von 2013 ist das Erreichen des Finals der besten sechs Boote. Nachdem man bei den Olympischen Spielen 2012 das Finale verpasst hatte, versucht der neue Bundestrainer Thomas Affeldt mit einem Neuanfang den Anschluss an die Weltelite wieder herzustellen. Platz vier beim World Cup Finale Anfang Juli im schweizerischen Luzern war da schon ein Ausrufungszeichen. Der Vorlauf in dieser Entscheidung ist für den späten Dienstag um 17:49 Uhr angesetzt. Hier qualifiziert sich allerdings nur der Sieger direkt für das Finale am Sonntag um 13:48 Uhr. Alle übrigen Boote bekommen eine zweite Chance im Hoffnungslauf, der am Donnerstag um 16:41 Uhr ausgefahren wird.
Bereits im letzten Jahr saß die ETuF-Ruderin Mareike Adams bei den Ruderweltmeisterschaften in Südkorea im Doppelzweier und wurde gute Fünfte. Auch in diesem Jahr setzt Chefbundestrainer Marcus Schwarzrock auf die sympathische 24 Jährige vom Baldeneysee. Allerdings mit einer neuen Partnerin. Nachdem Julia Lier (Halle) in den prestigeträchtigen Doppelvierer berufen wurde, rudert Mareike nun gemeinsam mit der mehrfachen Weltmeisterin und Vizeolympiasiegerin Julia Richter (Berlin) in einem Boot. Beim World-Cup Finale in Luzern verpasste das Duo das Finale. Im mehrwöchigen Trainingslager im schleswig-holsteinischen Ratzeburg hat das Gespann aber akribisch gearbeitet. In Amsterdam wird es bei den globalen Titelkämpfen ein hartes Stück Arbeit um unter die besten sechs Boote der Welt zu kommen, denn es haben 22 Nationen in dieser Konkurrenz gemeldet, sodass Vorläufe (Mo. 16:11 Uhr), Hoffnungsläufe (Mi. 15:50 Uhr) und Halbfinals (Fr. 14:55 Uhr) notwendig sind um die besten sechs Boote für das Finale (So. 10:42 Uhr) zu ermitteln.
Im Finale vertreten sein werden auf alle Fälle Daniel Wisgott und Steuermann Frederik Böhm. Die beiden ETuF-Ruderer sitzen im Leichtgewichts-Achter des Deutschen Ruderverbandes. Das Mannschaftsdurchschnittsgewicht darf 70 Kilogramm nicht übersteigen. In dieser Nichtolympischen Bootsklasse haben mit Italien, den Niederlanden, der Türkei, den USA und Deutschland nur fünf Boote gemeldet, sodass es im Vorfeld des Finales (Fr. 17:45 Uhr) nur ein Bahnverteilungsrennen (Di. 15:43 Uhr) geben wird. Dies kann aber unter Umständen von größter Bedeutung sein, denn die Bosbahn ist für ihre Windanfälligkeit berühmt und berüchtigt und da kann es von großem Vorteil sein eine windbegünstigte Bahn zu bekommen. Daniel Wisgott wurde 2010 schon einmal Weltmeister in dieser Bootsklasse. Für den 26 Jährigen ist diese WM gleichzeitig der Startschuss in die Vorbereitung zur Olympiaqualifikation. Denn ähnlich wie bei den anderen Essener Athleten ist Olympia 2016 in Rio das ganz große Ziel!