Allein, dass Mareike Adams das Finale erreicht hatte, war schon ein riesiger Erfolg für die 25-jährige Studentin. Den Endlauf wollte sie erreichen. „Dann müssen wir sehen, was noch geht.“, hatte sie gesagt. Und dass die gesamte Konkurrenz ziemlich eng beieinander läge. Mit der Finalteilnahme hatte das deutsche Duo ein Etappenziel bereits erfüllt, denn in dieser Bootsklasse darf der Ruderverband nun auch ein Boot zu den Olympischen Spielen 2016 nach Rio schicken.
Gespannt und konzentriert starteten Adams und Lier ins Finale und setzten sich direkt an die Spitze. Ein wirklich gute Taktik, wie sich herausstellen sollte. Nach der Hälfte der Strecke bei 1000 Metern zogen die favorisierten Neuseeländerinnen vorbei und übernahmen die Führung. Adams/Lier ließen sich aber nicht abschütteln. Bei 1500 Metern lagen die Deutschen weiterhin auf dem Silberrang. Dann drehten Nikolaidou/Asamanakis (Griechenland) auf und schoben sich an dem deutschen Boot vorbei. Mareike Adams erhöhte die Schlagfrequenz, um wenigstens Polen auf Distanz zu halten. Mit Erfolg. Die Deutschen fuhren ein klasse Rennen, kamen mit nur drei Zehntelsekunden Rückstand auf Rang zwei ins Ziel, der Abstand zu Weltmeister Neuseeland betrug 2,1 Sekunden.
„Wir wussten, dass wir es können, wollten möglichst an Litauen dran bleiben. Dass wir vorne lagen, hat uns aber noch einen zusätzlichen Pusch gegeben“, jubelte Mareike Adams im Ziel. „Es ist meine erste WM-Medaille im A-Bereich, für mich ist sie wie Gold.“